Pressemitteilung vom 02.05.22
Die Umweltverbände ADFC, Greenpeace Kassel, BUND Kassel, VCD, die Initiative Radentscheid Kassel, die Bürger Energie Genossenschaft Kassel & Söhre, der Stromsparcheck Kassel und der Verein Umwelthaus Kassel unterstützen die in der HNA vom 29. April veröffentlichten Pläne von Stadtbaurat Nolda, im Rahmen eines Verkehrsversuchs eine Fahrspur des Steinwegs zwischen Mittelgasse und Friedrichsplatz in einen Fahrradstreifen umzuwidmen. Sie unterstützen auch grundsätzlich seine mehrfach geäußerte Absicht, dem Fuß- und Radverkehr innerhalb der städtischen Verkehrsinfrastruktur mehr Raum zu widmen.
Eine Mobilitätswende hin zu höheren Anteilen an Wegen, die zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden, stellt eine zentrale Maßnahme für mehr Klimaschutz und für mehr Lebensqualität in der Stadt dar. Dafür ist mindestens eine Neuverteilung der Verkehrsflächen, die alle Verkehrsteilnehmer:innen gleichermaßen berücksichtigt, erforderlich.
Oberbürgermeister Geselle hat den angekündigten Verkehrsversuch bedauerlicherweise umgehend abgelehnt (HNA v. 30.04.22) und sich in diesem Zusammenhang auch gleich gegen jegliche Veränderungen an Hauptverkehrsstraßen ausgesprochen. Das zeigt, dass er den Ernst der Lage noch nicht erkannt hat. Der von ihm selbst einberufene Klimaschutzrat, der die Breite der Stadtgesellschaft darstellt und durch eine große Anzahl von Expert:innen im Bereich Klimaschutz unterstützt wird, hat die Dringlichkeit einer Mobilitätswende mehrmals als unstrittige Tatsache festgestellt und entsprechende Maßnahmen mit großem Konsens verabschiedet. Offensichtlich ignoriert der Oberbürgermeister aber die Empfehlungen des Klimaschutzrates und will am Image der Autostadt Kassel festhalten.
Die Verbände fordern, dass Herr Geselle den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Klimaneutralität ernst nimmt und die damit verbundene Mobilitätswende entschieden voranbringt.
